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» HomeInterne InformationenBericht von der Mitgliederversammlung 2013

Bericht von der Mitgliederversammlung am 7.2.2013

Erster Vorsitzender Anton Krauth begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Mitglieder der Waldgerechtigkeit Obergriesheim und im Besonderen den Leiter der Außenstelle des Forstamtes in Eppingen Martin Rüter und Revierförster Jörg Pfeiffer sowie Ortsvorsteherin Gisela Fortner.

Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung und erinnerte zu Beginn an das im Januar 2013 verstorbene Mitglied Irma Scheuermann und an den langjährigen Jagdpächter Josef Fischer, der im November 2012 verstorben ist.
Er erwähnte anschließend die sehr gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb des Ausschusses und mit dem Forstamt.
Schriftführer Karl Wagner verlas das Protokoll der letzten Versammlung und berichtete von der Ausschusssitzung. Bei der Holzversteigerung im Dezember 2012 im Tiefenbachtal wurden 23 Polter und zwei Flächenlose versteigert. Die Beteiligung war gut und alles Brennholz wurde verkauft.

In seinem Bericht als Kassier zeigte Karl Wagner den aktuellen Kassenstand auf. Durch die Auszahlung der Anteilsbeträge wurde ein Minusbetrag im laufenden Jahr erwirtschaftet. Jedoch sind die langfristigen Kassenbestände und die wirtschaftliche Situation der Waldgerechtigkeit insgesamt gesehen sehr gut.

Den anschließenden Bericht der Kassenprüfer trug Anton Gerstle vor. Er bedankte sich beim Kassier für die saubere und ordentliche Kassenführung. Anschließend wurden der Kassier und der gesamte Ausschuss einstimmig entlastet.
In diesem Jahr stand die Wahl des zweiten Vorsitzenden und von zwei Beisitzern an.
Der bisherige zweite Vorsitzende Norbert Gerstle kandidierte nicht mehr. Für seine Tätigkeit seit 2001 im Ausschuss und als stellvertretender Vorsitzender überreichte ihm Anton Krauth ein Weinpräsent und danke ihm für seine tatkräftige Mithilfe, wenn es um das Wohl unseres Waldes ging. Als neuer Vizevorsitzender wurde von der Versammlung Klaus Schlund einstimmig gewählt. Josef Burkart als bisheriger Beisitzer wurde ebenfalls einstimmig für sechs Jahre wiedergewählt. Ebenso Bernhard Kühner der neu in den Ausschuss als Beisitzer gewählt wurde.

Martin Rüter und Jörg Pfeiffer vom Forstamt Eppingen informierten interessant in Wort und Bild vom Waldgeschehen und insbesondere von unserem Gerechtigkeitswald.
Sie stellten zuerst den Haushaltsplan für 2013 und den Abschluss für 2012 vor. Für 2013 ist ein geringerer Einschlag vorgesehen.
Der nächste Zehnjahresplan von 2013 bis 2022 wird im Frühjahr 2013 vorgestellt. In diesem Zusammenhang wird noch eine Waldbegehung stattfinden.
Im allgemeinen Bericht über den Wald und die Natur berichtete Martin Rüter über die Niederschlagsmengen die 2012 ungewöhnlich zurück gingen. Sie sind jedoch nicht besorgniserregend, denn seit 110 Jahren halten sie sich im gewöhnlichen Limit. Im Gegensatz zur Temperatur, die stetig ansteigt. Der Eichenprozessionsspinner und das Eschentriebsterben ist inzwischen weit verbreitet, ist jedoch in unserem Wald noch nicht angekommen.
Die Nachfrage nach Nadelholz hält trotz stagnierender Markttendenzen weiterhin an. Inzwischen übersteigt die Einschnittkapazität aller Sägewerke die nachhaltige Liefermöglichkeit aus den deutschen Wäldern um das 2,5 fache, was zu einem Konkurrenzkampf um den Rohstoff führt. Etwa ein Viertel des Buchen-Stammholzes gehen inzwischen über die Händler in den Export, vor allem nach Japan und China. Die gute Nachfrage nach Eichenstammholz hält weiterhin an. Der Durchschnittserlös stieg wieder auf 360 €/Festmeter. Dies ist eine Steigerung um mehr als 15 %.
Beim Industrieholz für die Herstellung von Papier, Zellstoff und Spanplatten stabilisieren sich die Preise und die Nachfrage, nach zuletzt sprunghaftem Anstiegt infolge der Brennholznachfrage.
Der Markt für Brenn- und Energieholz ist nach wie vor von einer guten Nachfrage geprägt. Das Preisniveau ist gleichbleibend für die kommende Saison. Seit 10 Jahren hat sich hier der Preis jedoch verdreifacht. Dabei darf nicht übersehen werden, dass ein Festmeter Holz 280 Liter Heizöl spart. Bei unserem Einschlag von 130 FM wären dies in unserem Wald 36.000 Liter Heizöleinsparung. Erstmalig ist im öffentlichen Wald im Landkreis Heilbronn ab 01.01.2013 der Nachweis über die Teilnahme an einem Motorsägelehrgang Pflicht für alle, die tatsächlich im Wald Brennholz aufarbeiten.
Zur Forstpolitik meinte er, dass die Hiebsätze in den meisten Gegenden moderat zurückgehen, im Mittel um etwa 5 %. Auf diese Weise wurde die Grundlage für eine umfassende nachhaltige Waldbewirtschaftung im Landkreis Heilbronn geschaffen. Im Jahr 2013 jährt sich die erstmalige Formulierung des Gedanken der „Nachhaltigkeit“ durch den sächsischen Kameralisten und Oberhauptmann Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk „haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ (1713).
Die Energiewende führt zur verstärkten Standortsuche für Windenergieanlagen auch in den Wäldern. Derzeit sind nur im Nordosten und östlichen Bereich des Landkreises Vorüberlegungen eingemündet. Es sollen dabei die Interessen des Waldes berücksichtigt werden. Das Jahr 2012 war ein gutes Pilsjahr. Beim Privatpflücken sollte darauf geachtet werden, dass nur ein korbvoll Pilse im Wald geerntet werden darf.
Anton Krauth bedankte sich bei Martin Rüter und Jörg Pfeiffer für diesen sehr interessanten und kurzweiligen Bericht.

Ortsvorsteherin Gisela Fortner überbracht in ihrem Grußwort die Grüße und die Anerkennung von Bürgermeisterin Heike Schokatz und dem Gemeinderat. Sie meinte, unser Wald sei sehr gut bestellt und diene gut als Naherholungsgebiet.
Bei der Aussprache wurde das Thema Holzkauf von Auswärtigen angesprochen. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass dies in unserem Wald erwünscht ist. Weiterhin kam der Hinweis, dass die Polter nicht zu groß sein sollen.

Am Ende bedankte sich der 1. Vorsitzende noch bei der Kirchengemeinde für die Überlassung des Gemeindehauses und für die Bewirtung, die hervorragend organisiert war. Den Mitgliedern danke er für ihr sehr zahlreiches Kommen und ihr reges Interesse an unserem Wald.

Gewerbe Obergriesheim: